Rien ne va plus

Neues Jahr, neues Glück

Alexandra

1/4/20252 min read

Neues Jahr - Neues Glück?

Das neue Jahr ist durch meine Tür gerannt, ohne, dass ich es hereingebeten habe.
Laut, ungewollt und mit schweren Koffern voller Erwartungen.

Die Koffer klappern, vollgepackt mit all den Dingen, die mich jeden Tag begleiten: Ziele, Pläne, Träume – und ja, auch die Enttäuschungen der vergangenen Jahre. Diese sturen Begleiter haften an meinen Fersen, ohne, dass ich sie abschütteln können.

Mein Leben fühlt sich manchmal an, als würde das Leben seit Jahren seitwärts tendieren, wie eine Aktie, die weder steigen noch fallen will. Und mit jedem neuen Jahr kotzt mich diese Seitwärtstendenz mehr an. Was habe ich heute einer Freundin gesagt: Anscheinend ist das Gras nebenan doch viel grüner als meines.

Es gibt unfassbar viele Menschen, die glauben, ich hätte den perfekten Rasen. Es ist eben ein Perspektivwechsel. Niemand kann sich vorstellen, dass ich derzeit so viele Tränen habe, dass ich sie in Wasserflaschen vermarkten könnte.

Aber dann erinnere ich mich: Ich bin tatsächlich nicht allein, die Auf's und Ab's im Leben sind normal. Es ist das Gesetz des Rhythmus. Die Natur und wir als Teil davon bewegt sich in Zyklen. Somit ist Niemand ein Versager, nur weil sich das Leben nicht immer so anspürt, wie wir es uns erhofft hatten.

Leben heißt nicht, immer auf den perfekten Moment zu warten. Leben heißt, zu experimentieren. Fehler zu machen. Sich wieder aufzurichten. Leben heißt vorwärtszugehen, auch wenn die Schritte klein sind. Es ist okay, wenn nicht jedes Jahr ein Feuerwerk ist. Vielleicht ist es ein Jahr der Vorbereitung, des Lernens, des Wachsens; wobei ich zugeben muss, dass meine Geduld hier nicht Hurra schreit. Scheinbar müssen "andere" gar nichts lernen. Nichts ist so wie es scheint. Unter einem Mikroskop ist der kleinste Hautpartikel wie ein eigenes Universum. Wie würde also unser Leben unter einem Mikroskop aussehen?

Wenn ich zurückschaue habe ich eine Menge gelernt. Genauso wie meine Zellen sich erneuert haben, bin ich nicht mehr der gleiche Mensch wie zuvor. Dafür bin ich dankbar.
Würde ich Vergleiche anstelle, so müsste ich durch's Zimmer tanzen, wie gut es mir - eigentlich - geht.

Es ist nicht das neue Jahr; es ist jeder Tag, der anders gestaltet werden kann. Es ist erstaunlich, wie unsere Psyche funktioniert, dass das Sentimentalitätsbarometer an manchen Tagen besonders hart mit uns ins Gericht geht.

Also - vos enjeux s'il vous plaît: Ihre Einsätze bitte!