Selbstvertrauen to Go
Alexandra
11/14/20252 min read


Selbstvertrauen to Go - Heute leider ausverkauft !
"Haben Sie auch Selbstvertrauen?"
"Tut mir leid, war heute Morgen sofort weg. Das Regal war leerer als beim Klopapier-Hype."
So oder so ähnlich würde es klingen, wenn man Selbstvertrauen im Supermarkt kaufen könnte. Dosen mit Aufschrift Mut pur, daneben Gläser mit Zweifel-Blocker 3000. Und garantiert stünde jemand davor und fragt: "Gibt's das auch in zuckerfrei?"
Leider führt das Leben keinen solchen Laden. Und trotzdem rennen viele von uns täglich durch mentale Einkaufszentren - immer auf der Suche nach dem nächsten Kick, dem nächsten "Du schaffst das!"-Zettel im Glückskeks.
Wir buchen Seminare, liken Mindset-Posts, trinken "Manifestationstee" und hoffen, dass irgendwo zwischen Latte Macchiato und Affirmation endlich dieser eine Satz springt: Du bist genug.
Doch das Gefühl verpufft, sobald jemand auf Social Media strahlender, dünner oder erfolgreicher aussieht (zumindest bei mir, denn ich habe die Midlife-Crisis schon 2x durchlebt).
Selbstvertrauen wirkt bei anderen immer so easy. Dabei haben die meisten bloß gelernt, ihre Zweifel nicht zu vertonen. Sie posten Erfolge, während sie parallel denselben inneren Monolog führen: Bin ich eigentlich komplett irre?
Die Wahrheit: Selbstvertrauen wächst nicht, weil du es dir einredest. Es wächst, weil du tust - auch wenn du noch nicht glaubst, dass du's kannst.
Eine echte Geschichte - und ein kleiner Schlag ins Ego
Kürzlich saß ich mit meinem Kollegen Martin beim Abendessen zusammen. Ich sagte im Nebensatz:
"Ich würde so gern vom Schreiben leben. Aber es gibt einfach so viele Autoren."
Er sah mich an und sagte trocken:
"Es gibt sicher genauso viele Berater. Wahrscheinlich mehr als Autoren. Frage an dich: Kannst du als Beraterin leben?"
Ich war verwirrt: "Ja. Seit fast 30 Jahren."
Er: "Eben."
Autsch. Direkt ins Herz - aber auf die beste Art. Denn genau das war der Punkt. Ich hatte mich selbst in die Opferrolle geparkt, mit Warnblinker und voller Tankladung Ausreden.
Selbstzweifel tarnen sich gerne als Vernunft. Aber am Ende ist es nur Angst.
Selbstvertrauen beginnt genau in diesem Moment: wenn du dir deine eigene Ausrede anhörst - und sie nicht mehr glaubst.
Die Sache mit dem inneren Muskel
Selbstvertrauen ist kein Geschenk, das dir jemand überreicht. Es ist ein Muskel, der beleidigt reagiert, wenn du ihn zu lange ignorierst. Je länger du wartest, desto mehr jammert er. Aber sobald du handelst, also eine E-Mail schreibst, Entscheidung triffst, Text veröffentlichst - meldet er sich zurück.
Manchmal nur leise. Aber er meldet sich garantiert. Und während du noch denkst "Ich bin nicht so weit", denkt dein Selbstvertrauen: "Na endlich. Bewegung!"
Warum du die Letzte sein solltest, die an dir zweifelt
Niemand sieht dich von innen. Niemand spürt, was du kannst, bevor du es zeigst. Wenn du nicht an dich glaubst, kann es niemand für dich übernehmen.
Denn ganz ehrlich: Wem soll das Universum sonst die Auftragsbestätigung schicken - deiner Nachbarin?
Glaube an dich bedeutet nicht, ständig motiviert zu sein. Es bedeutet, dich selbst nicht zu verraten, wenn's wackelt. Zu sagen: Ich probier's trotzdem. Und ja, manchmal mit wackeligen Knien.
Fazit
Selbstvertrauen entsteht, wenn du handelst, bevor du dich bereit fühlst. Wenn du nicht wartest, bis jemand applaudiert.
Und falls du heute denkst, dein Vorrat ist leer: gute Nachricht - Nachschub gibt's kostenlos. Du musst nur wieder anfangen, dir selbst zu glauben.
Mini-Aufgabe zum Schluss
Mach heute eine Sache, bei der du dich leicht unsicher fühlst. Ruf an, schreib, frag, geh los.
Denn wer, wenn nicht du, sollte an dich glauben? Dein Selbstvertrauen wartet an der Kasse, mit einem Zettel: "Reserviert für dich. Abholung nur persönlich."