Waschenanlage

Einmal Innenreinigung für meinen Kopf

Alexandra

9/12/20252 min read

Wäre es nicht schön, wenn es eine Waschanlage für Glaubenssätze gäbe?

Du gehst in diese Waschanlage rein mit: „Ich bin zu alt für sowas“
Und kommst raus mit: „Ich darf das. Und zwar sowas von.“

Ganz ehrlich – manchmal wünsch ich mir genau das. Eine Drive-in-Waschanlage für diese festgeklebten Sätze im Kopf, die sich heimlich auf unsere innere Windschutzscheibe legen. Nicht sichtbar von außen, aber du siehst deswegen drinnen irgendwann nix mehr. Alles wird trüber. Zweifel, Selbstkritik, Vergleiche.
Die Scheiben sind nicht dreckig, die sind überlagert. Von Gedanken, die nicht mal deine eigenen sind.

Ein paar Bilder für deinen Kopf:
Du rollst mit deinem inneren Kleinwagen an die Schranke:
"Hallo, willkommen bei Glaubenssätze-weg.de bitte Augen schließen und Erwartungen loslassen."

Einmal das volle Programm, bitte:
• Vorwäsche
• Schaum
• Bürsten
• Klarspülen
• Heißwachs
• Selbstwert-Glanzpolitur

Wir starten mit der Vorwäsche: Du sitzt da, während das Wasser leise prasselt, und langsam lösen sich die ersten Sätze, die dich seit Jahrzehnten begleiten: Ich bin nicht gut genug, Ich kann doch nicht ...
Ach ja? Die Vorwäsche fragt nicht lange. Sie macht einfach den ersten Belag ab. Nur weil du es jahrelang gedacht hast, muss es noch lange nicht stimmen.

Schaumphase: Schaumblasen der Irrtümer steigen auf. Du entdeckst:
„Ich muss erst erst noch die und jene Ausbildung machen, erst muss ich ... hat sich still und heimlich in deine Schaltzentrale eingenistet.

Dabei wäre der Satz: „Was wäre, wenn es stimmt, dass ich“ viel näher an der Wahrheit.
Aber dafür braucht’s erstmal ordentlich Schaum.
Damit du gar nicht mehr weißt, welcher Satz jetzt von der Schwiegermutter kam und welcher von deinem alten Lateinlehrer. Verschäumt. Verwischt. Befreit.

Die Bürsten: Hier wird’s sportlich.
Die alten Krusten – „Ich bin zu laut, zu leise, zu viel, zu nichts“ – hängen hartnäckig in den Radkästen deiner Biografie. Aber die Bürsten kennen keine Gnade. Da schrubbt es einmal durch die Jahre.

Das Kompliment, das du nicht annehmen konntest, weil du dachtest: "War bestimmt nur nett gemeint."
Die Bewerbung, die du nicht abgeschickt hast, weil du dachtest: "Dafür bin ich nicht jung genug."

Zack, alles rausgebürstet.
Ein bisschen schmerzhaft, aber wahnsinnig befreiend. Wie Schrubb-Yoga fürs Innenleben.

Klarspülen: Jetzt fließt alles ab, was nie zu dir gehört hat. Der Satz „Was sollen die Nachbarn denken?“
wird mit einem satten Gluckern durch den Gulli der kollektiven Erwartungen gespült.

Du bleibst zurück mit: „Ich denke. Ich entscheide. Ich bin nicht hier, um anderen zu gefallen. Zack hast du wieder Sicht. Sicht auf dich. Auf deine Wünsche, deinen persönlichen Sommer.

Reicht noch nicht? Heißwachs & Glanz: Der letzte Schritt ist der schönste.
Du wirst umhüllt von einer sanften Schicht aus Selbstachtung.

  • Du darfst Nein sagen, ohne dich zu erklären.

  • Du darfst neue Wege gehen, auch wenn du noch nicht weißt, wie’s wird.

  • Du darfst laut lachen, obwohl du Falten hast.

  • Du darfst anfangen. Heute. Nicht, wenn die Kinder groß sind. Nicht, wenn du dich besser fühlst. Jetzt.


Während du langsam von der inneren Waschanlage zurückkommst, weißt du:
Du bist nicht zu alt für neue Träume und bereit für das Leben in der strahlend polierten Originalausgabe von dir selbst.
Also fahr einfach durch. Durch deine eigene kleine Glaubenssatz-Waschanlage. Mit Humor, mit Herz und vielleicht mit einem Song im Ohr, der dich erinnert, wer du wirklich bist. Du brauchst keinen Guru. Keine neue App.

So - und jetzt Sonnenbrille auf und denken: „Wenn das kein frischer Start ist, dann weiß ich’s auch nicht.“